Kirchzarten
Kirchzarten im Dreisamtal, wenige Kilometer östlich von Freiburg im Breisgau, ist einer der ältesten Orte der Region. Östlich von ihm lag auf der Gemarkung des Ortsteils Burg ein keltisches Oppidum. Der sogenannte Hexengraben ist ein Rest dieser Anlage, deren Funktion bisher noch nicht genau geklärt werden konnte. Kirchzarten liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
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Bereits der antike Geograph, Mathematiker und Astronom Ptolemäus nannte in seiner zweiten großen Schrift den Ortsnamen Taródounon/Tarodunum, der in den Bezeichnungen Zarten und Kirchzarten fortlebt, während der Ortsname Burg auf das keltische Oppidum verweist.
Das angenehme Klima und die schöne Landschaft des Zartener Beckens lockte während der Römerherrschaft Siedler an, wie die Reste eines römischen Gutshofs belegen. In nachrömischer Zeit ist erstmals 765 die “villa Zarduna” mit dem “marcha Zardunesis” (Dorf und Markt Zarten) in einer Urkunde des Klosters St. Gallen belegt. Allerdings kann nicht entschieden werden, ob Zarten oder Kirchzarten gemeint waren.
Die enge Verbindung zum Kloster St. Gallen wird auch durch die Erwähnung der Galluskirche im Jahr 816 deutlich. Sie war der geistliche Mittelpunkt der Gegend und die älteste Pfarrei der damaligen Zartener Mark.
Erstmals taucht der Name Kirchzarten (Kilizartun) im Jahr 1125 auf. Die Mönche von St. Gallen verkauften 1297 ihre Besitzungen an das Johanniterhaus in Freiburg. Damals übten die Herren von Falkenstein die Vogteirechte aus, die im 14. Jahrhundert das gesamte Herrschaftsrecht an sich rissen. An sie erinnert noch der Grabstein des 1363 verstorbenen Ritters Kuno von Falkenstein in der Galluskirche. Um 1500 erwarb die Stadt Freiburg die Herrschaft Kirchzarten. Der Ort wurde zum Hauptort der Freiburger Talvogtei, deren Verwaltungszentrale im Wasserschloss war.
1829, 1925 und 1936 kam es zu Umbildungen und Zusammenschlüssen der im Bereich um Kirchzarten gelegenen Dörfer. Der letzte Zusammenschluss erfolgte 1974, als die Ortschaften Zarten und Burg in die Gemeinde Kirchzarten eingegliedert wurden.
816 wird erstmals eine Kirche in Kirchzarten erwähnt. Die heutige St. Gallus-Kirche der katholischen Pfarrgemeinde ist der Mittelpunkt des Ortes und weithin sichtbares Wahrzeichen. Die St. Johannes-Kapelle im Ortsteil Zarten gehört zur Herz-Jesu-Gemeinde in Stegen. Die Kapelle ist die älteste Kirche im Zartener Becken, urkundlich ist sie von Cozpert im Jahr 816 im „partem ecclesie“ erwähnt. Im Ortsteil Dietenbach befindet sich das 1928 gegründete Kloster St. Therese der Unbeschuhten Karmelitinnen. Die evangelischen Christen Kirchzartens und Oberrieds gehören zur Heilig-Geist-Gemeinde.
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Gallus weist auf die frühen Besitzungen des Klosters St. Gallen hin. Die Kirche entstand im 12. Jahrhundert, als sich das kirchliche Leben von Zarten nach Kirchzarten verlagerte. Die Kirche weist romanische, gotische und barocke Elemente (Innenausstattung) auf. Die Orgel von 1991 stammt aus der Schweizer Orgelwerkstatt Metzler Orgelbau. Auf dem Dach des 32 m hohen Kirchturms nisten seit mehreren Jahren wieder Störche.
Die Giersbergkapelle von 1737 mit Pilgergaststätte enthält an der Außenwand drei Statuen, die von Matthias Faller aus St. Märgen gefertigt wurden. Unterhalb des Giersbergs, in der Einsegnungshalle des neuen Friedhofs, befindet sich ein Altarretabel von Hortense von Gelmini.
Die St. Johannes-Kapelle in Zarten, wo schon im 9. Jahrhundert eine Kirche nachgewiesen ist, geht auf einen im 11. Jahrhundert entstandenen Bau zurück, macht aber heute eher einen gotischen Eindruck. Sie gilt als die älteste noch bestehende Kirche im Dreisamtal. Der Dachreiter und die Sakristei stammen aus dem Jahr 1878. Das Innere weist eine barocke Ausstattung auf. Die Kapelle ist von einem Garten umgeben, der mit seiner Bepflanzung an die Tradition der Bauern- und Klostergärten erinnern soll.
Die Jakobuskapelle am Jakobsweg auf dem Hofgut Himmelreich ist vermutlich vor 1500 erbaut worden. Sie musste zweimal den Straßenneubauten weichen und ist am heutigen Platz seit 1986.
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