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Lenzkirch Ursee

Das landschaftlich reivolle Urseetal mit dem seit 1940 bestehenden Naturschutzgebiet “Ursee” mündet bei Lenzkirch in das Haslachtal. Der kleine Ursee liegt etwa 1,6 Kilometer westlich des Ortsrandes von Lenzkirch im Talgrund, unmittelbar südlich der Straße Lenzkirch-Raitenbuch-Altglashütten.

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Vom großen Eisfeld, das die höchsten Lagen des Schwarzwaldes um den Feldberg bedeckte, schoben sich einzelne Eisströme in angrenzende Täler. Die Gletscherzungen aus Haslach- und Urseetal erreichten östlich von Lenzkirch bei Kappel und Holzschlag ihre größte Ausdehnung. Vor allem aus Lage und Zusammensetzung der Moränen (Gletscherschutt) ist zu schließen, dass der Urseegletscher über die Höhe von Raitenbuch nach Osten vorstieß.

Wichtiger Beleg dafür ist der südöstlich des Möslehofes auf der Höhe 846,8 m ü.d.M. das Tal querende Wall, der als rechte Seitenmoräne des Gletschers zu erklären ist. Diese fällt als schmaler Waldstreifen in dem Waldwiesental auf. Zwei Rückzugsphasen des Eises, die in anderen Tälern gleichartig verliefen (in der Literatur Titisee I und II genannt), werden durch Moränen markiert.

Etwa 750 m unterhalb des Sees liegt die wenig gestörte, das Tal abriegelnde Pulverhausmoräne. Den sandig-kiesigen und deshalb trockenen Boden kennzeichnet ein Kiefern-Fichtenwald mit Heidelbeersträuchern an den Rändern. Der Waldbestand unterscheidet sich deutlich von dem der Umgebung. Ein weiterer Moränenwall befand sich 500 m weiter talaufwärts; er wurde aber inzwischen fast gänzlich zur Kiesgewinnung abgebaut.

Die Moränenwälle stauten das abfließende Schmelzwasser, so dass ein etwa 1200 m langer, bis 250 m breiter See entstand. Mit zunehmender Eintiefung der Abflussrinne des Urseebachs sank der Seespiegel um etwa 5 bis 6 m. Dadurch und dank der folgenden Verlandung durch Moore reduzierte sich dei ehemalige Seefläche bis heute auf rund 1/80 ihrer ursprünglichen Ausdehnung.

Sagen vom Ursee bei Lenzkirch. Eine Sage beschreibt die unermessliche Tiefe des Ursees und den unterirdischen Zusammenhang mit dem Titisee. Diese Verbindung zum Titisee wird zudem in einer Sage im Badischen Sagenbuch von 1899 erwähnt. Darin pflügte ein Bauer mit einem Ochsengespann eine Wiese am See. Als diese nicht gehorchten, fluchte er und wünschte sich, dass sie der Teufel holen möge. Daraufhin liefen die Ochsen mitsamt Gespannt direkt in den See und ertranken darin. Man sah nichts mehr vom Gespann, bis einige Jahre später ein Jochholz am Titisee angespült wurde. – Dort wird zudem vom Stoßfelsen über dem See berichtet, auf dem sich eine Höhle befinden soll. Da darin einst Bären einen Unterschlupf gehabt haben sollen, wird sie als Bärenhöhle bezeichnet. Ließe man in dieser Höhle durch einen Felsspalt einen kleinen Stein fallen, so soll man früher nach einigen Minuten ein deutliches Aufschlagen auf dem Wasser des Ursees gehört haben, der sich weit unter der Erde gen Westen gezogen haben soll. – Abschließend wird der sehr tiefe Ursee als Treffpunkt von Hexen beschrieben. Zudem sollen am See der eher gutmütige Dengelegeist sowie der bösartige Tubacksbue (Tabaksjunge) ihr Unwesen treiben.

Mit fortschreitendem Abschmelzen des Gletschers verlor dieser seine Verbindung zur Hauptmasse des Eises. Dies bewirkte der etwa 70 m über dem Niveau des Windgfällweihers liegende Sattel bei Raitenbuch. Damit konnten die Schmelzwasserbäche auch keinen Moränenschutt von oberhalb liegenden Gletscherenden mehr mitbringen. Im Gegensatz zum benachbarten Haslachtal wurde das Urseebecken deshalb gegen Ende der Eiszeit nicht gänzlich aufgefüllt. Derartige Kieskörper enthalten wertvolles, auch im Urseetal genutztes Grundwasser.

Der See selbst enthält durch Huminsäsuren aus dem angrenzenden Moor braun gefärbtes Wasser und erreicht eine Tiefe bis zu etwa 10 m. Von den vorkommenden Wasserpflanzen sind zu erwähnen der Gemeine Wasserschlauch und die Kleine Teichrose. Am Rand überdeckt eine schwimmende, von dicht verfilzten Pflanzen aufgebaute, beim Begehen nachgebende “Schwingdecke” das Gewässer. Darunter kann die Wassertiefe noch bis zu 3 m betragen. (Nicht betreten, Gefahr!)

Rundwanderweg & Freizeit. Das Urseetal bei Lenzkirch ist bestens erschlossen. Für Wanderer sind ab Lenzkirch Strecken ausgeschildert. Nicht nur der Urseerundweg mit einer Länge von knapp über 6 km, sondern auch der Weg über den Raitenbucher Höhenweg bieten Streckenvarianten. Übergänge in Richtung Feldberg, Schluchsee, Titisee, Bonndorf sind vorhanden. Speziell ausgewiesene Parkplätze sind vorhanden. Besser ist jedoch, in Lenzkirch oder Raitenbuch zu parken. Zudem werden bei genügend Schneelage im Urseetal Loipen für den klassischen Langlauf gespurt.

Den Hochmoorbereich kennzeichnet der Wechsel von höckerförmigen Bulten und wassergefüllten Schlenken (offene kleine Wasserflächen). Darin kommen Rund- und Langblättriger Sonnentau vor. Sie decken ihren Nährstoffbedarf, ähnlich wie der Wasserschlauch und das ebenfalls vorkommende Fettkraut zum Teil durch Fang (klebrige Sekrete) von kleinen Tieren, insbesondere Insekten. Rosmarinheide, Morbeere und Wollgra nehmen große Teile der Moorflächen ein.

Wo in Übergangsbereichen ein besseres Nährstoffangebot besteht, sind im Juni die prächtigen, weißen Blüten des Fieberklees zu beobachten. Daran schließt sich ein wechselnd breiter Waldgürtel an, den zum Teil die Spirke, die aufrechte Form der Bergkeifer, besiedelt. Dort, wo das Nährstoffangebot im Boden günstiger ist, wachsen Moorbirke, Schwarzerle, Faulbaum und Fichte. Besonders im Bereich der Mündung des Urseebachs wird dies deutlich. Mit zunehmender Austrocknung verlandender Flächen entwickeln sich Pfeifengrasbestände und schließlich Birken-Fichtenwälder.

Einen sehr schönen Überblick über das Urseetal gewinnt man vom Stoßfelsen, der vom westlichen Ortsrand des Weilers Raitenbuch über Wirtschafts- und Fußwege zu erreichen ist; gehzeit etwa 20 Minuten.

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