Löffingen Witterschneekreuz
Westlich der Stadt Löffingen, unweit der B31, stehen zwei Kirchen: eine Steinkapelle und eine Holzkapelle. Die römisch-katholische Wallfahrtsstätte Witterschneekreuz geht auf eine Jahrhunderte alte Legende zurück. Noch immer ist sie Ziel zahlreicher Pilger. Das Kreuz galt schon bald nach seiner Errichtung als wundertätig.
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Die Kuppe, auf der die beiden Kapellen} der Wallfahrtsstätte stehen, wurde seit dem 11. Jahrhundert zunächst „Itirsne“ (keltisch für kleines Rinnsal), später „Witarsne“ genannt; hieraus entwickelte sich der Gewannname „Witterschnee“. Laut einer Legende verirrte sich im Jahr 1740 (oder 1735) ein Wanderer im Schneesturm und geriet auf der Hochkuppe, die seit dem 11. Jahrhundert "itirsne" und später "Wittarsne" genannt wurde. Itirsne ist keltisch und bedeutet "kleines Rinnsal". Der Name weist auf den vorbei fließenden kleinen Bach hin. Der Wanderer sank erschöpft nieder und konnte nicht mehr weiter. Er gelobte in seiner Not, im Falle einer Rettung an dieser Stelle aus Dankbarkeit ein Kreuz zu errichten. Nach einiger Zeit hörte er ein Glöckchen. Es war das Feierabendläuten der nahegelegenen Stadtkirche in Löffingen. Gleichzeitig hörte er Stimmen. Heimkehrende Holzfäller brachten den Mann in eine Herberge. Er war gerettet und löste sein Versprechen ein und ließ ein Bild des Heilandes errichten. Das Feldkreuz wird heute dem Bildhauer Jakob Rappenegger (1683 - 1743) aus Schönenbach bei Furtwangen zugeschrieben. Um das Kreuz gegen die Witterung zu schützen, hat man 1751 eine Nische mit Fußbank erbaut. Bald galt das Kreuz als wundertätig. Viele Menschen kamen, um den gekreuzigten Heiland um Hilfe in ihren Nöten zu bitten.
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Pilger zum Witterschneekreuz. 1792 wurde eine offene Schächer-Hütte darüber errichtet, die sechs Betstühle enthielt und offen war.
In den Jahren 1846/47 folgte die Errichtung einer Kapelle aus Holz. Sie wurde an die Hütte angebaut und wird inzwischen als „alte“ Kapelle bezeichnet. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts ersetzt, jedoch vor dem Neubau auf Holzrollen an ihren heutigen Platz transportiert. Darin findet sich eine Vielzahl von Votivgaben und -bildern.
Für den Neubau wurden Anfang 1893 von Otto Belzer (1852–1919), dem Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes Konstanz, erste neugotische Planskizzen vorgelegt. Wie das Erzbischöfliche Bauamt Konstanz, war im Frühjahr 1892 auch das Erzbischöfliche Bauamt Freiburg beauftragt worden. Dessen Baudirektor, Max Meckel (1847–1910), lieferte Ende April 1893 einen neuromanischen Entwurf, der angenommen wurde. Der Löffinger Pfarrer Stephan Wehrle (1821–1898) war maßgeblich an dieser Entscheidung beteiligt. Nach der Grundsteinlegung am 15. Juli 1894 dauerte die Fertigstellung bis 1896 an. Statt der geplanten 60.000 Reichsmark kostete der Bau ohne die Ausstattung 71.979 Reichsmark. Ohne Beteiligung des Erzbischöflichen Bauamtes folgte die Ausmalung der Kirche durch den Offenburger Franz Josef Simmler, von dem auch die Altäre stammen, sowie durch August von Wörndle, der die Langhausdecke nach dem Vorbild der Michaeliskirche in Hildesheim bemalte. Die Kunstverglasung stammt von den Freiburger Glasmalern Helmle & Merzweiler.
Am 16. Oktober 1898 fand die Benediktion statt, der am 29. August 1901 die Kirchweihe folgte, bevor die künstlerische Ausgestaltung durchgeführt werden konnte. Die Kirche besitzt 280 Sitzplätze. Patronatsfest der Kapelle ist der Gedenktag Kreuzerhöhung am 14. September.
Die katholische Seelsorgeeinheit Donaueschingen begibt sich alljährlich am ersten Maisonntag auf eine Wallfahrt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Zug von Donaueschingen nach Löffingen zum Witterschneekreuz.
Die Kirche ist videoüberwacht, nachdem Ende September 2019 sechs Gemälde aus dem Hochaltar gewaltsam herausgebrochen und gestohlen wurden.
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