Vogtsburg Altvogtsburg
Der kleine Weiler Altvogtsburg, an der Straße zwischen Bötzingen und Oberbergen gelegen, hat den zur Stadt Vogtsburg im Kaiserstuhl zusammengeschlossenen Winzerdörfern von Achkarren über Ober- und Niederrotweil bis Burkheim und Schelingen sowie Oberbergen den heutigen Namen Vogtsburg gegeben.
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Die auf den Durchreisenden unscheinbar wirkende Siedlung am Fuß des Badberges hatte einst größere Bedeutung. Während die einstige Gemeinde Neunkirchen (bei Ihringen) längst verschwunden ist, konnte Altvogtsburg sogar ein spezifisches Ortsbild bewahren.
Schon in einer Kaiserurkunde für das Kloster Einsiedeln wird Vogtsburg 972 genannt; 1185 findet es Erwähnung in einer Papsturkunde für das Kloster St. Trudbert im Münstertal. Wurde Oberbergen von Kiechlinsbergen (früher Niederbergen) aus besiedelt und gehörte es zur Pfarrei Bischoffingen, so war das kleine Vogtsburg seinerzeit selbstständige Pfarrgemeinde. Erst die Folgen der Auseinandersetzungen der Stadt Breisach mit dem burgundischen Landvogt Peter von Hagenbach von 1469 bis 1474 brachten den Niedergang,d er 1476 bis 1501 zur Vereinigung mit dem benachbarten Oberbergen führte.
Vogtsburg ist auch in engem Zusammenhang mit dem Paulinerkloster St. Peter und Paul zu sehen, das frühere Forscher auf dem Totenkopf, andere auf der Eichelspitze vermuteten. Da die Rechte an der Peter- und Pauls-Kirche zu Vogtsburg auf die Paulinermönche übergingen und Kirche und Kloster zusammengelegt wurden, vermutet man die alte Klosteranlage in der Nähe des Vogelsang-Passes. Hierauf deuten auch einige Flurnamen. Das Kloster wird schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als ruinös bezeichnet und dürfte spätestens mit der Einführung der Reformation 1556 untergegangen sein.
Mineralquellen
Die heutige Kirche von Altvogtsburg dient nicht mehr als Pfarrkirche und wird nur noch gelegentlich für Gottesdienste benutzt. Der schlichte Bau entstammt der Weinbrenner-Arnodschen klassizistischen Kirchenbautradition Badens in den Jahren 1820 bis 1835. Ähnlich den Kirchen von Oberrotweil und Schelingen ist das Innere mit wertvollen Ausstattungsstücken und Gemälden aus der Zeit des Historismus versehen, die eine schonende Behandlung erfordern und als echte Sehenswürdigkeiten gelten, da die letzten Jahrzehnte den Bestand unbeeinträchtigt gelassen haben. Der Schlüssel ist im Hause Altvogtsburg Nr. 5 erhältlich. Vogtsburg verfügte schon im 14. Jahrhundert über ein Bad und über einen Badhof im Vogtsburger Tal, der von den Markgrafen von Hachberg verpachtet wurde. Das Bad wird noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erwähnt, jedoch fehlen Nachrichten über die Einstellung des Betriebes. Die Lage dieses alten Bauernbades ist nicht mehr bekannt, auch nicht, ob es an der Stelle der „warmen Quellen im Badloch“ gestanden hat. Die Vogtsburger „schwefelhaltige Mineralquelle“ wird letztmalig mit dem „Bad- und Trinkkur-Büchlein“ von 1669 beschrieben. Erwähnt wird das Vogtsburger Bad auch in dem „Badenfahrfahrtbüchlein“, das D. Georgius Pictorius 1560 in Frankfurt herausgab und das seit 1980 in einem kommentierten Nachdruck vorliegt.
Badloch-Quelle
Die heutige Badloch-Quelle wurde 1926 gefasst und 1975 renoviert. Eine Steintafel verkündet: „Halte Leib und Seele rein.“ Der Aufenthalt am Badloch wird durch einen Rastplatz angenehm und durch benachbarte Steinbrüche, die Karbonatite enthalten, interessant gemacht. Der Blick streift gegenüber die höchsten Punkte des Kaiserstuhls, Totenkopf und Neunlindenberg, wo Essexit und Intrusivgesteine vorhanden sind. Die gleichen Gesteine, teilweise mit Tertiär versetzt, hat der Umbau der Landesstraße Bötzingen-Oberrotweil offengelegt.
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