Schiltach Museen
Schon vor fast 2000 Jahren haben die Römer im Kinzigtal eine Straße gebaut; es war die Verbindung von Straßburg nach Rottweil. Schiltach war schon damals ein wichtiger Platz, denn von hier aus führte sie der Weg hinauf auf die Höhen und zum Neckar.
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Die erste schriftliche Erwähnung des Schiltacher Kirchspiels datiert in das Jahr 1275. In diese Zeit fiel auch die Gründung von Burg und Stadt Schiltach. Anfang des 14. Jahrhunderts ist der Herzog von Teck, Hermann II., der erste nachweisliche Bewohner der Burg. Es folgten die Herzöge von Urslingen, deren Wappen die Stadt heute noch führt. 1381 gingen Stadt und Burg an die Württemberger. 1810 kam Schiltach durch die politischen Veränderungen zu Zeiten Napoleons zu Baden.
Im 16. Jahrhundert wurde Schiltach durch drei große Stadtbrände zerstört. Beim Wiederaufbau des Stadtkerns wirkte der bekannte Stadtbaumeister Heinrich Schickhardt maßgeblich mit. Größte wirtschaftliche Bedeutung für die Kinzigtalstadt hatte in den früheren Jahrhunderten die Flößerei.
Holzhandelsverkehr bestand bis nach Holland. Das letzte Floß der Schiltacher Schifferschaft fuhr 1894 die Kinzig hinab zum Rhein. Auch das Gerberhandwerk hat hier eine große Tradition und wird heute noch gepflegt. Neben Handwerk und Gewerbe bestimmen namhafte Industriebetriebe das Schiltacher Wirtschaftsleben.
Ein besonderer Augenmerk richtet sich auch auf den Tourismus. Schiltach hat viel zu bieten. Davon und von der reichen Geschichte berichten gleich vier Museen.
Das Apothekenmuseum ist aus der ehemaligen Rats-Apotheke am Marktplatz hervorgegangen, die bereits 1837 gegründet worden war. 1989 wurde sie in ein Museum umgewandelt. Es ist heute das größte private Apothekenmuseum Europas und präsentiert in der Originaleinrichtung die Geschichte der Apotheke. Die sehenswerte Offizin aus der Biedermeierzeit wird ergänzt durch Einblicke in die Arbeitswelt früherer Apotheker-Generationen im Labor und im Arzneikeller. Eine kombinierte Destillationsanlage stellt sich im Arzneikeller dar. Sie vermittelt gut den ungeheuren Arbeitsaufwand, der früher in Apotheken zur Herstellung von Destillaten, Abkochungen, Aufgüssen und Extrakten nötig war.
Das Schüttesägemuseum: In zwei Gebäuden zwischen der Kinzig und einem Kanal, auf dem sogenannten Schleifegrün, ist das Thema Holz in vielen seiner Facetten abgehandelt. In dem Hauptgebäude werden die Bereiche Holzbearbeitung sowie Flößerei (Holztransport) eindrucksvoll dargestellt. Am Beispiel einer Hochgangsäge, die über ein groß dimensioniertes historisches Wasserrad angetrieben wird, ist mittelalterliche Sägetechnik live erlebbar. Die Wasserkraft wird gegenwärtig zusätzlich zur Stromproduktion genutzt. Im Untergeschoss befindet sich der interessante Ausstellungsbereich der Flößerei, einem ehemals wichtigen Gewerbe in Schiltach. Im Nebengebäude erhät man Einsicht in die Holzproduktion der hiesigen Waldwirtschaft. Aufbau und Fauna der heimischen Wälder werden in einem Rundgang sichtbar. Im Obergeschoss wird die Gerberei, ein in Schiltach bis in die Gegenwart ausgeübtes Handwerk, anschaulich darsgestellt. Die verschiedenen Gerbarten werden sowohl im als auch vor dem Gebäude sichtbar.
Das Museum am Markt ist voller Geschichte; so heißt auch der Slogan dieses stadtgeschichtlichen Museums. Das Geschichten-Erzählen ist dort Programm. Begrüßt wird man im früheren Wohnhaus des Wagnermeisters Lutz, dann wandelt man in elf Themenräumen durch die Besonderheiten der Geschichte der Stadt. Schiltach wird gezeigt als ein Städtchen, das einst jahrhundertelang württembergisch geprägt worden war und schließlich 1810 zu Baden kam. Verheerende Sdtadtbrände haben Schiltach gleich mehrfach verwüstet und einer dieser Brände wurde europaweit bekannt: Der Teufel höchst selbst war der Brandstifter gewesen – ein Ereignis, das bis heute nicht veregessen ist.
Die Hansgrohe Aquademie mit Museum für Wasser, Bad und Design zeigt Exponate aus 700 Jahren mitteleuropäischer Bad(e)kultur. Im Museum warten einzigartige Originale, wunderschöne historische Arrangements und spannende Anekdoten aus sieben Jahrhunderten Badgeschichte auf die Besucher. Werfen Sie einen Blick durchs Schlüsselloch der Badekultur und -gestaltung, des Sanitärhandwerks und der Hansgrohe-Unternehmensgeschichte.
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