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Offenburg

Und wer an einem der vielen Offenburger Sonnentage im Stadtzentrum im Straßencafé sitzt, spürt sofort, warum diese Stadt so heißt: Die Offenburger sind aufgeschlossen, das Stadtbild ist heiter und sympathisch, die Atmosphäre freundlich und angenehm, leicht, offen – Offenburg ist eine europäische Wohlfühlstadt. Umgeben von einer der schönsten Landschaften Deutschlands, der Ortenau. Die Stadt ist Sitz der Kreisverwaltung des Ortenaukreises; sie liegt am Ende des Kinzigtales im mittleren Schwarzwald.

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Sehenswürdigkeiten in Offenburg: Stadtbeschreibung |

Es ist eine attraktive Einkaufsstadt mit Flaniermeile im historischen Stadtkern, zum anderen ist es eine Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. In der Stadt sind die unterschiedlichsten Baustile vereint: das barocke Rathaus, der Königshof, die Kreuzkirche oder das Fassadenambiente am Fischmarkt vereinen die Architekturrichtungen mehrerer Jahrhunderte. Unweit der Fußgängerzone steht mit dem restaurierten "Salmen" eine der Wiegen der deutschen Demokratie. In unmittelbarer Nähe lädt das Museum im Ritterhaus zu einem Ausflug in Offenburgs Geschichte ein.

Offenburg versteht sich heute als „Freiheitsstadt“, denn die mittelbadische Stadt war vor über 160 Jahren ein bedeutendes revolutionäres Aktionszentrum der badischen Demokratiebewegung von 1848/49. Die drei wichtigsten demokratischen Volksversammlungen Badens fanden 1847, 1848 und 1849 in Offenburg statt. Mit der heutigen Kultur- und Erinnerungsstätte Salmen befindet sich in Offenburg eine Wiege der Demokratie in Deutschland. Es ist das Offenburger Freiheitsdenkmal. Am 12. September 1847 versammelten sich im Gasthaus Salmen um Friedrich Hecker und Gustav Struve die "entschiedenen Freunde der Verfassung". Diese verabschiedeten mit den das erste politische Programm in Deutschland, das die unveräußerlichen Menschenrechte einforderte. Es enthält wichtige Grundrechte wie das Recht auf persönliche Freiheit sowie Presse-, Gewissens- und Religionsfreiheit.

Sehenswürdigkeiten

Ursulasäule. Das nach der Heiligen Ursula benannte Offenburger Wahrzeichen, die Ursulasäule, ziert den Rathausplatz seit 1960. Der gebürtige Offenburger Professor Emil Sutor erschuf die Skulptur, ein Geschenk von Senator Franz Burda an seine Heimatstadt. Die heilige Ursula ist Schutzpatronin von Offenburg. Im 30-jährigen Krieg soll sie durch ihr Erscheinen auf der Stadtmauer die drohende Eroberung der Stadt abgewehrt haben.
Ritterhaus. Das Ritterhaus, 1784 als Herrenhaus eines Reichsschultheissen erbaut, beherbergt Museum und städtisches Archiv. Hier trifft die Stadtgeschichte auf die Weltgeschichte, begegnen sich Antike und Moderne. Gelegentlich wird hier der „Taufschein Amerikas“ ausgestellt – die erste Original-Weltkarte, auf der die Neue Welt mit diesem Namen bezeichnet wird.
Historisches Rathaus. Der Barockbau des Historischen Rathauses im Stadtzentrum stammt aus dem Jahre 1741. Über dem Balkon sind unter einem flachen Giebel das Offenburger Stadtwappen, eine offene Burg, zu sehen.
Salmen. Im Salmen entstanden 1847 mit den „13 Forderungen des badischen Volkes“ der erste Grundrechtekatalog in deutscher Sprache. Später wurde das Gebäude Synagoge, die von den Nazis 1938 verwüstet wurde. Der Salmen ist also Zeuge für die besten und die schlimmsten Stunden deutscher Geschichte.
Werres-Vögel. Die „Werres-Vögel“ wurden von dem Künstlerpaar Ingrid und Dieter Werres geschaffen. Sie sind drehbar gelagert und an sonnigen für Tagen insbesondere für Kinder die Hauptattraktion in der Fußgängerzone.
Kapuzinerkloster. Das Kapuzinerkloster in der Gymnasiumstraße ist das älteste Gebäude Offenburgs. 1641 bis 1647 erbaut, überstand es als einziges Gebäude den großen Stadtbrand von 1689.
Ritterhaus. Das Ritterhaus, 1784 als Herrenhaus eines Reichsschultheissen erbaut, beherbergt Museum und städtisches Archiv. Hier trifft die Stadtgeschichte auf die Weltgeschichte, begegnen sich Antike und Moderne. Gelegentlich wird hier der „Taufschein Amerikas“ ausgestellt – die erste Original-Weltkarte, auf der die Neue Welt mit diesem Namen bezeichnet wird.
Fischmarkt. Den malerischen Fischmarkt mit dem Löwenbrunnen von 1599 begrenzen die Hirschapotheke (1898) und das Salzhaus (1786). An den Fischmarkt grenzt das St.-Andreas-Hospital an, das 1300 zur Pflege der Armen und Kranken errichtet wurde.

Es empfiehlt sich ein Abstecher ins großzügig gestaltete Kulturforum, denn hier lassen sich beim Spaziergang auf ehemaligem Exerziergelände die gelungenen Konversionsflächen erkunden: Stadtbibliothek, Musikschule, Kunstschule, Volkshochschule, Reithalle zeugen von einer vielfältigen Kulturszene. Die eindrucksvolle Skulptur des New Yorker Künstlers Jonathan Borofsky "Freiheit - männlich/weiblich" ist dort zu bestaunen. Die gepflegten Parkanlagen entlang der Stadtmauer oder der nahe gelegene Bade- und Erlebnissee "Gifiz" mit Riesenrutsche, Tretbooten und Tiergehege laden zu Erholung und Entspannung ein. Für Spaziergänge und Wanderungen in den Stadtwald oder in die Vorbergzone gibt es interessante Wanderstrecken.

Die Geschichte der Stadt Offenburg beginnt lange vor der Stadtgründung. Schon Römer und Alemannen hinterließen ihre Spuren auf dem späteren Stadtgebiet.

Seit dem Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1689 ist die Offenburger Altstadt noch heute von Barockbauten geprägt. Älter ist die Stadtmauer, die noch auf etwa 1,4 km erhalten ist. Das repräsentative Zentrum der Altstadt ist der südliche Teil der in Nordsüdrichtung verlaufenden Hauptstraße, die hier zu einem langgestreckten Platz aufgeweitet ist. Der Fischmarkt, ebenfalls eine aufgeweitete Straße, bildet eine der Querverbindungen nach Osten zur Klosterstraße. Die Lange Straße ganz im Osten der Altstadt geht im Norden von der Klosterstraße ab und bildet mit ihr ein Dreieck, in dem mehrere Querstraßen liegen, und als Platz zwischen Ritterstraße und Gerberstraße die Gerichtsstraße. Westlich der Hauptstraße liegt, durch einen Häuserblock von ihr getrennt, der rechteckige Marktplatz.

Der Ursprung der Stadt liegt wahrscheinlich in einer Marktsiedlung, die bereits vor 1100 entlang der heutigen "Lange Straße" entstanden ist. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1148. In ihrem Wappen führt die Stadt eine offene Burg; das älteste Siegel stammt aus dem Jahre 1284.

1240 erhob Friedrich II. Offenburg zur Reichsstadt. Wölflin von Hagenau, der den staufischen Reichsbesitz links und rechts des Oberrheins durch den Bau von Burgen und festen Städten aufrüstete, veranlasste die Errichtung der Stadtbefestigung, von der heute noch der innere Mauerring, der mit Wehr­- und Wachttürmen versehen war, teilweise erhalten ist. Auf ihnen Wache zu halten war Bürgerpflicht.

An der Spitze der Stadt standen der Bürgermeister und zwölf Ratsherren, die gleichzeitig Richter der Stadt waren und die niedere und hohe Gerichtsbarkeit ausübten. Um 1300 wurde der "Alte Rat" durch den "Jungen Rat" ergänzt, der aus zwölf Mitgliedern der Zünfte bestand. Das Aufgabengebiet des "Jungen Rates" war die Verwaltung. Die Bevölkerung Offenburgs hatte ursprünglich einen überwiegend bürgerlichen Charakter, da sie hauptsächlich aus alteingesessenen Familien und vom Lande zugezogenen Adligen bestand. In immer größerer Zahl zogen auch Handwerker zu. Der Rat wies den Zünften besondere Wohnquartiere zu, woran viele Straßennamen noch heute erinnern (Gerberstraße, Metzgerstraße, Schlossergasse...). Im 16. Jahrhundert begannen Bürger der Stadt in bescheidenem Umfang auch Ackerbau, Weinbau und Viehzucht zu betreiben. Die Stadt erhielt dadurch ein bürgerlich-­bäuerliches Gesicht.

Anfang des 16. Jahrhunderts nahm die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die kirchlichen Würdenträger stetig zu. Deshalb sorgte der Offenburger Magistrat selbst für Abhilfe und setzte 1525 zwei Prediger ein, die dem Kirchherrn nicht untergeordnet waren. Aufgrund dieser Zustände konnte sich Luthers Lehre wohl besonders schnell verbreiten.

Auf dem Augsburger Reichstag im Jahre 1530 traten die Offenburger Gesandten zusammen mit den Straßburgern für die neue Lehre ein. Gleichzeitig versprachen sie aber auch dem (katholischen) Kaiser Gehorsam. Ab 1531 vollzog sich im Offenburger Rat ein deutlicher Umschwung: während sich die Straßburger immer deutlicher zum neuen Glauben bekannten, kehrten die Offenburger umso deutlicher zum alten Glauben zurück, denn den Bürgern war daran gelegen, ihren Status als freie Reichsstädter zu erhalten.

Offenburg als Tor zum Kinzigtal besaß eine strategische Schlüsselposition und war daher für beide kriegführenden Parteien, Katholiken und Protestanten, interessant. Von 1632 bis 1635 befand sich die Stadt in schwedischer Hand. Danach wurde Offenburg von kaiserlichen Truppen unter Führung des Kommandanten Hans Reinhart von Schauenburg besetzt. 1638 trat Johann Jakob von Grimmelshausen in dessen Dienste und stieg bald vom "rotzigen Musketirer" zum Sekretär im Schauenburgischen Regiment auf. Er heiratete in der Offenburger Stadtkirche Heilig­-Kreuz Katharina Henninger, die Tochter eines Wachtmeisterleutnants aus Zabern. Grimmelshausen avancierte zum bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 17. Jahrhunderts. In mehreren seiner Werke, darunter dem Roman "Simplicius Simplicissimus" beschreibt er die Landschaft der Ortenau, in der er bis zu seinem Tod 1676 lebte.

Den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verdankt die Stadt Offenburg auch ihre Schutzpatronin. Die Legende berichtet, dass die heilige Ursula durch ihr Erscheinen auf der Stadtmauer einen feindlichen Angriff abgewehrt und so die Stadt vor großem Unheil bewahrt habe. Auf dem Rathausplatz steht die vom Offenburger Ehrenbürger Senator Dr. Franz Burda gestiftete Ursula-Säule.

1689 wurde Offenburg im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Truppen des "Sonnenkönigs" Ludwig XIV. "totaliter ruiniert und in Aschen gelegt", wie uns das Ratsprotokoll vom 12. Oktober 1689 berichtet. Der französische Monarch und seine Generäle de Montclar, Turenne und Mélac führten damals einen Vernichtungsfeldzug gegen das Elsass, das heutige Baden und die Pfalz. In Offenburg - wie in vielen anderen orten - fielen fast alle Baudenkmäler des Mittelalters und der Renaissance er Vernichtung zum Opfer. Nur das Kapuziner­kloster hat als vollständiges Gebäude den verheerenden Stadtbrand überstanden.

Die napoleonischen Kriege brachten das Ende der vorderösterreichischen Landvogtei Ortenau. Die Habsburger waren gezwungen, sich aus Südwestdeutschland zurückzuziehen. Ihre Staatsgebiete wurden mediatisiert, das heißt, sie verloren ihre Reichsunmittelbarkeit und wurden den Fürsten unterstellt. Auch Offenburg musste auf seine reichsstädtischen Privilegien verzichten und wurde 1803 dem Großherzogtum Baden einverleibt.

Von 1847 bis 1849 war Offenburg nicht nur einer der Ausgangspunkte des revolutionären Geschehens in Baden, sondern blieb in dessen Mittelpunkt bis ins Jahr 1849 hinein. Mehrere Faktoren waren vermutlich dafür ausschlaggebend. Zum einen herrschte in Offenburg ein liberaler Geist, geprägt durch den 1845 zum Bürgermeister gewählten Juristen Gustav Rée, der in seiner Arbeit von einem ebenfalls demokratisch gesinnten Gemeinderat unterstützt wurde. Dieser "Mann des politischen Fortschritts" ermöglichte es Jungdemokraten und Revolutionären wie Carl Heinrich Schaible und Franz Volk, sich politisch zu betätigen und für ihre Ideale einzutreten.

Außerdem bot sich Offenburg durch seine zentrale Lage im Herzen Badens als Treffpunkt für Kundgebungen an. Es besaß eine ausgeprägte Festkultur, lag in der Nähe der Großstadt Straßburg und war angeschlossen an die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn. So wurde Offenburg zum Schauplatz dreier wichtiger politischer Veranstaltungen.

Die Versammlung der "Entschiedenen Freunde der Verfassung" vom 12. September 1847, die im Gasthaus Salmen stattfand, gab den Startschuss für die badische und deutsche Demokratiebewegung. Die 13 Offenburger Forderungen (u. a. Presse­-, Gewissens-­ und Religionsfreiheit, allgemeines Wahlrecht, gerechte Besteuerung, Ausgleich zwischen Arbeit und Kapital) formulierten erstmals die wichigsten Grundrechte, die in die späteren demokratischen Verfassungen einflossen.

Am 19. März 1848 nahmen 25.000 Menschen an der Offenburger Volksversammlung teil, deren Programm im Wesentlichen die Forderungen von 1847 bekräftigte. Neu war der Wunsch nach der Bildung von Volksvereinen, die das Ziel hatten, die demokratische Bewegung landesweit zu organisieren und auf eine breite Basis in der Bevölkerung zu stellen.

Der Landeskongress der Volksvereine am 12. und 13. Mai 1849 war schließlich die dritte große Kundgebung. Rund 40.000 Menschen trafen sich in Offenburg, das damals nur etwa 5000 Einwohner zählte. Während der Versammlung wurden sie von der Ausrufung der Revolution überrascht. Die Programminhalte dieser bedeutenden Versammlungen gaben den Ereignissen in Baden entscheidende Impulse, bevor im Sommer 1849 deutsche Bundestruppen, insbesondere aus Preußen, den badischen Volksaufstand niederschlugen.

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