Lörrach Burgruine Rötteln
Oberhalb von Haagen bei Lörrach gelegen, erhebt sich weithin sichtbar die Burgruine Rötteln und gibt Zeugnis einer Jahrhunderte alten Geschichte. Das gepflegte historische Kulturdenkmal ist die drittgrößte Burgruine Südbadens und eine Attraktion für Freizeit und Tourismus.
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Auf einem Blick. Burgruine Rötteln (452 m über N.N.): Ausgedehnte Abschnittsburg mit 300 m Länge. Oberburg mit Burgschenke und Gartenwirtschaft sowie Vorwerke. In den Sommermonaten Burgfestspiele. Museum in der Landschreiberei und vermietbare Räumlichkeit (Burgstube). Burgführungen (auch mehrsprachig) nach telefonischer Anmeldung.
Die im 11. Jahrhundert von den Herren von Rötteln erbaute Burg ging 1315 an die Markgrafen von Hochberg über, die sie weiter ausbauten und eine der größten und mächtigsten Festungen Südwestdeutschlands schufen. Beim Bauernaufstand 1525 wurde die Burg geplündert, im 30-jährigen Krieg beschädigt und 1678 während der Erbfolgekriege Ludwigs XIV. zerstört.
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Doch auch als Ruine wirkt Rötteln noch immer mächtig und wurde zum Wahrzeichen des unteren Wiesentals. Mit zwei zu besteigenden Türmen, imposanten Mauern, Höfen, Brunnen und Fassaden bildet Rötteln ein eindrucksvolles Beispiel des mittelalterlichen Burgenbaus.
In dieser stilvollen Kulisse finden alljährlich in den Sommermonaten Freilichtspiele mit klassischem Theater statt. Die Anlage wird vom Röttelnbund unterhalten.
Die Burg Rötteln ist ab Lörrach-Haagen ausgeschildert. Die Burg Rötteln ist von Röttelnweiler im Süden aus über eine steile Straße, die über die Bundesautobahn 98 führt, erreichbar. Ein Parkplatz für Besucher befindet sich unmittelbar unter der Burg auf einer kleinen Hochebene, die weiter westlich von der Karlshöhe begrenzt wird. Östlich und nordöstlich fällt der Sporn steil ins Manzental ab, das besonders im unteren Teil dicht besiedelt ist. Vorm Parkplatz aus führt ein asphaltierter Weg in einer Serpentine entlang der Westflanke der Vorburg zum südlich gelegenen Hauptportal in die Burg.
Nördlich der Burg kreuzen sich an einem Grillplatz mehrere Wanderwege. Unter anderem verläuft dort die 13. Etappe des Westwegs, der von Pforzheim nach Basel führt. Ein Teil der Westweg-Route verläuft an den Mauern der Oberburg vorbei durch das Tor am Rundturm im Nordwesten zum Südportal und damit durch die Burganlage. Ein Wegpunkt ist ein steinernes, drei Meter hohes Granitportal, das sogenannte Portal Dreiländereck Lörrach. Das an der Burg Rötteln ist das südlichste von insgesamt zwölf Westweg-Infoportalen des überregionalen Fernwanderweges.
Sagen um die Burg Rötteln
Wie um viele Burgruinen ranken sich auch um die von Rötteln Sagen. Am bekanntesten ist die Sage von der Hexe von Binzen. Danach fiel ein Hund einen treuen Diener des Herren zu Rötteln an, der sich durch einen Steinwurf zur Wehr setzte. Der erboste Herr stürzte daraufhin den Diener vom Turm und zog die Rache seiner Frau auf sich. Sie zog sich als geheimnisvolle Hexe zurück und heilte den hinkenden Hund, der ihr einziger Begleiter wurde. Durch einen weiteren Fallstrick tötete der despotische Herr einen Geliebten seiner Tochter, die dabei ebenfalls zu Tode kam. Der Vater des Getöteten belagerte wochenlang die Burg, erlangte mit Hilfe der Hexe durch einen geheimen Gang Zugang und konnte so den Herren von Rötteln besiegen.
Nach einer weiteren Sage soll in den Nächten eine Weiße Frau Vorbeifahrende auf die Burg gelockt haben. Es soll sich um eine Hofdame gehandelt haben, der die Bauarbeiten nicht schnell genug vonstattengingen. Die Unruhe behielt sie auch nach ihrem Tod auf verwunschene Weise weiter.
Unterburg
Der jüngere Teil der Burg, die ausgedehnte Unterburg, auch Vorburg genannt, bildet am südlichsten Punkt einen Spornfortsatz. Sie liegt rund fünf Meter niedriger als die Hauptburg und wird durch einen Halsgraben von ihr getrennt. Vom Südabschluss mündet die Anlage in eine Spitzeckbastion, den Kapf. Die ursprünglich als Richtstätte verwendete Schanze war sternförmig ausgebaut, wurde jedoch von der französischen Armee Ende des 17. Jahrhunderts abgetragen. Das große Plateau ist noch zu erkennen.
Die Unterburg ist erst seit dem Spätmittelalter belegt, weswegen die Forschung bisher davon ausging, dass sie vor 1316, als die Burg an die Markgrafen Hachberg-Sausenberg überging, noch nicht bestand. Archäologische Befunde aus dem Jahr 2011 legen jedoch nahe, dass zumindest Teile bereits im 13. Jahrhundert bestanden. Ihre Grundfläche ist im Westen von einem doppelten Bering und drei Schalentürmen umschlossen. In der Längsachse misst der Teil der Burg 120, in der Breite knapp 60 Meter und ist damit viermal so groß wie die Hauptburg.
Die Unterburg betritt man von Süden über das untere Burgtor als Haupteingang. An der oberen Kante des Torbogens ist die Jahreszahl 1468 eingemeißelt. Ehemals befand sich an dieser Stelle eine Zugbrücke über einen Graben und ein gestaffeltes Tor. Die Unterburg kann kostenfrei besichtigt werden. Vom Tor führt ein gerader Weg in der Unterburg bergauf. Östlich davon befand sich die Landschreiberei mit dem Gerichtstisch des Landgerichtes, von der nur noch die Grundmauern erhalten sind. Daran schlossen sich weiter nördlich Wirtschaftsgebäude an, die teilweise mit neueren Häusern überbaut wurden. Die Burgschenke westlich des Weges ist noch als Gaststätte bewirtschaftet. Weiter nördlich werden die von den Grundmauern weiterer Wirtschaftsgebäude begrenzten Flächen für die Röttler Burgfestspiele als Bühnen- und Zuschauerraum benutzt.
Im oberen Drittel der Unterburg teilt sich der Weg, an dessen Gabelung sich eine alte Zisterne befindet. Der westliche Weg führt geradeaus über das Nordwesttor und das Vorwerk wieder aus der Burg heraus. Ein massiver Rundturm am Tor wird in Anlehnung an die landständische Verwaltung und Gerichtsbarkeit auf Rötteln „Die Landschaft“ genannt. Vor dem Nordwesttor abzweigend führt ein steiler Weg zur ehemaligen Landschreiberei, in deren oberem Stockwerk der Röttelnbund ein kleines Museum zur Burg Rötteln eingerichtet hat. Dort befindet sich auch ein Kassenraum für die Besucher der Oberburg. Die Landschreiberei ist sowohl von der Gabelung als auch über den östlich abzweigenden Weg erreichbar. Ein Raum, Knechtstube genannt, wird vom Lörracher Standesamt auf Anfrage für Trauungen verwendet.
In der Westfront der Unterburg sind drei kleinere Wehrtürme ins Mauerwerk integriert. An dieser Seite führt ein Wehrgang an der Burg vorbei in nördlicher Richtung zum mittleren Haupttor.
Oberburg
Die Oberburg, auch Hauptburg genannt, ist vom Torbau mit Wächterstube über eine steil ansteigende Holzbrücke erreichbar. Der Zugang erfolgte einst über eine Zugbrücke, deren Spuren am Portal zu sehen sind. Sie führte über einen tiefen Halsgraben. Die steinernen Brückenpfeiler sind noch erhalten. Im Mittelalter war dies der einzige Zugang zur Oberburg. Wenn das Haupttor verriegelt war, gewährte lediglich ein schmaler Einlass rechts vom Portal den Zutritt. Das Tor trägt oben einen Wappenstein der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Es ist eine Kopie; das Original mit deutlichen Spuren der Verwitterung befindet sich im kleinen Burgmuseum. Beiderseits des Portals dienten Schlüsselschießscharten der Verteidigung der Anlage. Nach dem Portal folgt im Inneren der Oberburg die Toranlage aus verschiedenen Bauzeiten mit einem Wartturm am Südturm. Die ehemalige Turmwächterstube war mit einem Kamin ausgestattet.
Ein verwinkelter, teilweise mit originalem Kopfsteinpflaster ausgelegter Weg führt hinauf zum Burghof. Dieses rund 75×30 Meter umfassende Areal ist der älteste und am stärksten veränderte Bauteil der Burg. Die elementarsten Baukörper der Oberburg sind die beiden markanten Türme, die in ihrer Längsachse den die Anlage nach Osten abschließenden Palasbau abschirmen.
Auf der Westseite der Oberburg befinden sich keine weiteren nennenswerten Bauten. Daher geht die Forschung von einer intensiven Flächennutzung der Anlage aus. Neben unterkellerten Bereichen ist im unteren Hofbereich das Mundloch einer Zisterne erkennbar. Aus der Röttler Chronik ist bekannt, dass sie im Jahr 1420 ausgebessert wurde, was darauf hinweist, dass sie bereits damals ein beträchtliches Alter hatte und zusammen mit dem ältesten Teil des Palas errichtet wurde. Der für die Wasserversorgung der Oberburg verwendete Speicher war eine sogenannte Filterzisterne, die das aufgefangene Wasser über Sandschichten filterte und mit Mineralstoffen anreicherte. Das gesammelte und gereinigte Wasser konnte wie aus einem Brunnen mit Eimern geschöpft werden.
Der Hof erscheint durch das Fehlen der Bauwerke auf der Westseite sehr geräumig. Denkbar ist auch, dass im Hof hölzerne Wirtschaftsgebäude standen.
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