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Freiamt

Sehenswürdigkeiten in Freiamt im Breisgau

Mit dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Freiamt und Ottoschwanden entstand am 1. Juli 1971 die heutige Gemeinde Freiamt im Landkreis Emmendingen (Breisgau). Alt-Freiamt war einst im ehemaligen Land Baden flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde und wurde in der Ortsgeschichte von Pfarrer Ernst Walther im Jahre 1903 als eine der landschaftlich schönsten und geschichtlich interessantesten Gemeinden des Hochberger Landes charakterisiert.

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Ottoschwanden wurde ob seiner landschaftsidyllischen Hochlage bereits vor 200 Jahren von dem bekannten Dichter Johann Peter Hebel als “ein Dörflein nahe am Himmel” beschrieben.

Jüngste archäologische Funde lassen vermuten, dass bereits in der Jungsteinzeit Menschen in Freiamt siedelten. Die gefundenen Steinbeile und Feuersteinartefakte weisen dabei jedoch weniger auf permanente Besiedelung dieses mit damaligen Mitteln nur schwer zu bebauende Gebiet hin. Sie scheinen vielmehr eine saisonale Nutzung etwa zur Viehweide, vergleichbar der heutigen Almwirtschaft in den Alpen, anzuzeigen.

Die Besiedlung der Landschaft hat daher wohl erst in der großen Rodungsepoche des Schwarzwaldes im 11./12. Jahrhundert stattgefunden. Getrieben von Silbererzfunden entlang den Hängen des Brettenbaches nahmen sich Zähringer Herzöge günstiges Gelände und verdrängten dort den mit der Rodung beschäftigten kleinen Adel. Zum Ritter von Keppenbach ernannten die Zähringer einen tüchtigen Untertanen und befahlen ihm, zum Schutze der Silbererzgruben eine Burg zu bauen. Die Ausbeute an Silber war jedoch geringer als erhofft, sodass der eigentliche Silberbergbau um 1800 eingestellt wurde.

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Nachdem 1218 der letzte Zähringer Herzog gestorben war, mußten die Keppenbacher trotz größerer Selbstständigkeit und anfänglicher Erfolge wegen den geringer Silbererträgen und anderer Nöte ihren Lebensunterhalt durch Raubzüge aufbessern.

Als Raubritter zur Landplage geworden, ließen die Freiburger Herren 1396 die Burg erstürmen und die Mauern schleifen. Doch schon 1408 wurde den Keppenbachern erlaubt, ihre Burg als Ganerbenburg aufzubauen. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie jedoch restlos zerstört (heute sind noch Überreste der Burgmauern sowie Fundgegenstände zu besichtigen). So endeten die Keppenbacher Ritter völlig verarmt, ohne Wohnsitz und ohne Macht. Inzwischen waren Macht und Einfluss längst in andere Hände übergegangen.

Aus Frienisberg im Kanton Bern kamen Zisterziensermönche in das Tennenbacher Tal und erwarben dort Grund und Boden. Sodann bauten sie 1161 ihr Kloster. Hierbei wurden sie anfänglich von den Markgrafen der nahe gelegenen Hochburg wie auch von den Zähringer Herzögen unterstützt. Schenkungen und Stiftungen an die Mönche vermehrten die Zahl ihrer Güter. Da sie ihre Klostergüter nicht selber bestellen konnten, liehen die Mönche das Rodungsland und die Güter als Lehen aus. Dies geschah allerdings nicht mehr nach dem bisherigen Fronsystem, das mit persönlicher, körperlicher Abhängigkeit verbunden war.

Ihre neues Pachtsystem war die „freie Erbleihe”. Die Bebauer des Landes sollten nun frei von Steuern sein und nur einen Herren haben, den Richter aller Freien. Dies war der Markgraf als Herr der Breisgaugrafschaft. Dem Kloster seien nur die Zinsen und keine grundherrlichen Abgaben während der Zeit der „freien Erbleihe” zu leisten. Noch andere Besserstellungen und Vorteile – z.B. die Freizügigkeit – bewegten Menschen, die Freiheit dieser Gotteshausleute ebenfalls zu erwerben. So brachte das Pachtsystem des Klosters großen Erfolg und Reichtum. Immer neue Güter wurden dem finanzstarken Kloster zum Kauf angeboten.

Es waren dann äußere Ereignisse, die das Kloster zugrunde richteten. Seit dem 15. Jahrhundert kam es durch Kriegszerstörungen, Brände und Plünderungen immer wieder zu Schaden. Beinahe wäre das Kloster schon 1782 aufgehoben worden. Doch das endgültige Ende kam mit der allgemeinen Klosteraufhebung im Jahre 1806. – Sieben Jahre später diente das leere Kloster als großes Lazarett. Schließlich wurde es 1829 abgebrochen und die Kirche des Klosters in Freiburg als Ludwigskirche (zerstört 1944) neu aufgebaut. Heute erinnert noch eine frühgotische Kapelle, ein Wirtschaftsgebäude (heutiges Gasthaus zum Engel) und Grabsteine an die Zeit der Zisterziensermönche.

Auch die Markgrafen der nahen Hochburg verstanden es, ihre Macht zu vergrößern. Als Grafen hatten sie in ihrem Bereich über alle Freien das Hochgericht auszuüben. Die Zahl der Freien vermehrte sich durch das neue Pachtsystem des Klosters sowie auch durch das Bemühen des Markgrafen, später dazugekommene Bauern durch dieses System ebenfalls zu Freien zu erklären.

So entstand das „Tal der freien Leute, wie man es im 14. Jahrhundert nannte. Zusätzlich kümmerten sich die Markgrafen so um das Kloster, dass sie zum Schirmvögten oder Schirmherren des Klosters wurden.

Jetzt konnte der Schirmherr weitere Abgaben von seinen neuen Untertanen fordern. Das geschah auch. Sogar in die niedere Gerichtsbarkeit des Klosters griffen die Markgrafen beeinflussend ein. Freivogt hieß nun der markgräfliche Vogt unterschieden zum Klostervogt und Keppenbacher Vogt.Als die Keppenbacher Ritter auf ihren restlichen Gütern auch die freie Erbleihe einführten, ließen es die Markgrafen schlauerweise zu, nahmen aber trotz heftiger Gegenwehr die dortigen Freien unter ihre eigene Hochgerichtsbarkeit. Dieses ungestüme Machtstreben verbunden mit Güterkäufen führte dazu, dass Markgraf Otto II. seine Herrschaft Hochberg mit Höhingen 1415 wegen Überschuldung an den badischen Markgrafen Bernhard I. für 80000 Gulden verkaufen musste. Dieser kam dann zum erstrebten Ziel. Im Tal der freien Leute gingen im 16. Jahrhundert zuerst die Keppenbacher Vogtei, dann nach dem Bauernkrieg 1525 die Klostervogtei unter bzw. wurden von der markgräflichen Vogtei übernommen. Als einziger Vogt nannte sich am 15.02.1528 Simon Trutmann: „Vogt im freyen Ampt”. Aus dieser markgräflichen Freivogtei entstand so der Name für die politische Gemeinde Freiamt.

Im Laufe der Zeiten änderten sich nun aber auch die ursprünglich aus der freien Erbleihe entstandenen Freiheiten und Besserstellungen. Hatte das Kloster diese Freiheiten bisher nur der Person des Bauern und Siedlers gewährt, so trat eine „Verdinglichung” ein. Die freien Rechte galten immer mehr dem Hof und weniger dem Menschen. Daher konnten nun z.B. im hinteren Brettental sich die Bauern „Freibauern” nennen und von der Herrschaft teilweise besondere Vorrechte verlangen. „Frechheiten” nannte diese 1731 der Landesvogt und verhängte ebenso wie später Goethes Schwager, der Amtmann Schlosser, Haft und Strafen. Als aber das neue Großherzogtum Baden gegründet wurde, sorgte ein Erlass 1809 dafür, dass alle Sonderrechte und Freiheiten aufgehoben wurden.

Ottoschwanden gehörte in seiner Frühzeit zu Kenzingen. Von dort kamen einst Siedler, Land zu roden und Ackerbau zutreiben („Otto’s Leute”). Sie wurden um 880 zu „Gotteshausleuten”, das die Kaiserin Richardis ihren Kenzinger Dinghof samt dazugehörigem Land dem Benediktinerinnenkloster Andlau/Elsaß schenkte. Der Name „Ottenswant” taucht erstmalig 1284 im Andlauer Weistum auf. Der Kenzinger Schultheiß erhält als Amtsausstattung 4 Kenzinger Lehen und 2 Lehen „uff dem walde”. Damit ist zweifellos Ottoschwanden gemeint. Schon vor 1283 war im Ort der Zehnthof (beim heutigen Freihof) Mittelpunkt des Hofverbandes. In der Nähe war schon früher eine romanische Chorturmkirche erbaut worden. Einzelne Bauteile sind noch in der jetzigen Kirche zu bewundern. Im „liber decimationis” wird 1275 zur Kirche ein „plebanus im Otenswan” erwähnt. Schon 1344 aber verkauft das Kloster für 200 Mark Silber seinen Kenzinger Besitz an den Hachberger Markgraf. So kam Ottoschwanden zum Hochberger Land und wurde mit ihm siebzig Jahre später an die Markgrafschaft Baden verkauft.

Das Kloster aber hatte damals den Kenzinger Hochwald nicht an den Markgrafen, sondern an die Stadt Kenzingen verkauft. Dieser Wald um Ottoschwanden musste nun aufgeteilt werden. eine Kommission erarbeitete dies 1579 bis 1583 und teilte Kenzingen ¾ und Ottoschwanden ¼ des Waldes zu. Damit war Ottoschwanden völlig von Kenzingen getrennt und ein gleichberechtigter Ort der Markgrafschaft geworden. Mit dem Hochberger Land wurde Ottoschwanden 1556 evangelisch. Die Gemeindepfarrer hatten nicht nur die Seelsorge für ihr Kirchspiel. In der Nachbarschaft war noch bis in dieses Jahrhundert die Seelsorge in den Freiämter Ortsteilen Brettental und Mußbach zu gewährleisten. Beide Ortsteile wurden 1955 selbständige Kirchengemeinden.

Quelle: – Auszug aus der Freiämter Ortsgeschichte von Pfarrer Hans Martin Cordier

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