Baden-Baden Ebersteinburg
Ebersteinburg ist ein Stadtteil von Baden-Baden; es liegt 426 m hoch zwischen Murgtal und Oostal, östlich des Battert, eines beliebten Kletterterrains, und nördlich des Merkur, des Hausberges der Kur- und Bäderstadt. Das Dorf zählt etwa 1200 Einwohner.
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Um das Jahr 1100 waren die Grafen von Eberstein dort ansässig und errichteten auf einer Bergkuppe eine Burg auf einer Bergkuppe, die dem dortigen Schlossberg nördlich vorgelagert ist. Hiervon sind heute nur noch der Bergfried und eine Schildmauer vorhanden. Das Dorf selbst liegt südlich dieser Burgruine Alt-Eberstein. Nach dem Niedergang der Burg wurde diese als Steinbruch für die Ortschaft verwendet. Spazier- und Wanderwege führen unter anderem zum Battert und zum Schloss Hohenbaden (Altes Schloss) sowie zum Merkur und werden zu jeder Jahreszeit gern genutzt.
Die Burg Alt-Eberstein ist die Ruine einer Spornburg auf einer dem Schlossberg nördlich vorgelagerten Bergkuppe direkt über Ebersteinburg.
Die Spornburg auf einem strategisch günstigen 480 Höhenmeter hohen Bergkege entstand vermutlich um 1100 als Sitz der Grafen von Eberstein. Der älteste Teil der Burg ist die Schildmauer. Erstmals erwähnt wurde die Burg 1197 als Castrum Eberstein.
Die Grafen von Eberstein errichteten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die nahe Burg Neu-Eberstein und nahmen mit Otto I. (1207–1279) dort ihren Hauptsitz, während die alte Burg 1240 im Zuge der Hochzeit von Kunigunde von Eberstein mit Markgraf Rudolf I. von Baden jeweils hälftig als Mitgift an Kunigunde und durch Verkauf an Rudolf I. kam. 1288 kam auch der Burgweiler Ebersteinburg an die Badener.
Nachdem die Burg Alt-Eberstein an die Markgrafschaft Baden übergangen war, ließen die Markgrafen sie erweitern und nutzten sie sogar als Residenz; bald wurde sie jedoch an Burgmannen vergeben. 1290 wird Johann von Berwartstein als Burgmann genannt. Um 1400 brachte man auf der Burg das markgräfliche Archiv unter.
1434 wurde auf der Burg Agnes von Baden interniert. Diese hatte durch den „Zwillingssturz von Gottorf“ Kinder ihres Gatten Gerhard VII. geboren, die vor der Ehe gezeugt waren, was zu Erbstreitigkeiten nach dem frühen Tod Gerhards führte. Als Agnes dann noch die weiteren Heiratspläne ihres Bruders Jakob I. von Baden durch eine Verlobung mit Hans von Höwen, einem Verehrer aus früheren Tagen, durchkreuzte, ließ Markgraf Jakob I. seine Schwester für den Rest ihres Lebens auf der Burg Eberstein internieren. Agnes starb dort erblindet in den ersten Wochen des Jahres 1473.
Nach Agnes’ Tod bezog der badische Haushofmeister Hans von Bergen die Burg. Ihm folgten weitere Amtsträger. Spätestens 1573 war Alt-Eberstein unbewohnt und die zugehörigen Güter wurden an die Gemeinde vergeben. Die Ruine entwickelte sich schließlich zum beliebten Steinbruch für an Baumaterial interessierte Ebersteinburger.
Von der einstigen Burganlage sind heute die Schildmauer und der nachträglich auf die Schildmauer aufgesetzte Bergfried vorhanden.
Der Bergfried in der Südostecke der Anlage hat einen quadratischen Grundriss und eine Höhe von 18 Metern. Die sich vom Bergfried nach Westen anschließende Schildmauer aus Porphyrkonglomeratblöcken hat eine Höhe von 14 Metern und eine Länge von 30 Metern. Nach Nordwesten erstreckt sich von Bergfried und Schildmauer aus der etwa 20 Meter × 20 Meter große Burghof, der nach Westen und Osten jeweils von Mauern und Zwingern, nach Norden durch einen geräumigen Palas abgeschlossen war. Südöstlich der Kernburg schloss sich eine Vorburg an.
Die Ruine Alt Eberstein ist während der Öffnungszeiten des Restaurants für Besichtigungen geöffnet. Sie zählt zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut. Im Innern des Bergfrieds führt eine Treppe zur Aussichtsplattform, von der sich ein Ausblick bietet auf Ebersteinburg und den Nordschwarzwald, in das untere Murgtal bei Gaggenau sowie in die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge Pfälzerwald, Odenwald und Vogesen.
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