Schopfheim Gersbach
Gersbach liegt in 850 bis 1000 m Höhe auf einer nach Süden ausgerichteten Terrasse des südlichen Schwarzwaldes mit Blick zu den elsässischen Vogesen, dem Schweizer Jura und dem Alpenmassiv. Das noch weitgehend landwirtschaftlich geprägte Dorf gehört zur Stadt Schopfheim und zählt etwa 700 Einwohner. Es ist seit 1976 ein anerkannter Erholungsort. Die Gastronomie ist vielfältig und weit über die Grenzen bekannt.
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Gersbach hat 2004 die Goldmedaille im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft mit einem Rekordergebnis gewonnen. 2007 bekam es die Goldmedaille im Wettbewerb Entente florale Européenne.
Eine Wetterstation misst in Gersbach mehr Sonnen- und kältere Wintertage als im bundesdeutschen Durchschnitt. Auf den Höhen des Schwarzwaldes weht im Sommer meist ein spürbarer Wind. Daher ist in Gersbach selbst an sehr heißen Sommertagen die gefühlte Temperatur niedriger als die gemessene Temperatur. Gersbach ist touristisch sehr gut erschlossen. Die Belange des Tourismus koordiniert der Verein Tourismus Gersbach e.V. Vorrangiges Entwicklungsziel ist ein sanfter Tourismus. Die wichtigsten Besuchergruppen sind Wanderer, Mountainbiker und Naherholungssuchende.
Die Höhenlage auf etwa 1000 m macht den Ort für Wintersportler attraktiv. Es stehen Loipen, Schlittenhänge und ein Skilift zur Verfügung. Der Bergbrunnenlift bietet zweimal wöchentlich Flutlichtabende an. Weitere Angebote sind Lehrpfade mit z. T. geführten Wanderungen, beispielsweise auf einem ca. 3,5 km langen Naturpfad mit dem Revierförster und Führungen durch verschiedene Dorfbewohner zu den Barocken Wehrschanzen, dem Rinderlehrpfad, Dorfpfad oder Skulpturenpfad.
Die nahe Wehraschlucht hat unter Kanuten einen Namen als eines der anspruchsvollsten Wildwasser Deutschlands, das zumeist im Spätwinter und Frühjahr aufgesucht wird.
Bis 1992 stand die Große Tanne als Westeuropas größte Weißtanne im Gersbacher Wald. Aufgrund von Pilzbefall musste der Baumriese aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Er wurde 400 Jahre alt und erreichte bei 52 m Höhe einen Stockumfang von sieben Metern. Der Stamm mit einer Gesamtholzmasse von 40 Kubikmetern wurde als Demonstrationsobjekt für den Abbau von Holz durch Zersetzer im Ökosystem Wald vor Ort belassen.
Die Hohle Eiche (♁47° 41′ 1″ N, 7° 55′ 2″ O): Während Teile des Kernholzes vor mehr als 50 Jahren ausbrannten, blieb die lebensnotwendige äußere Rindenschicht größtenteils unversehrt. Heute ist das Innere des Baumes ebenerdig zugänglich.
2003 wurde auf einer 33 ha großen Fläche ein Weidepark mit einem Rinderlehrpfad angelegt. Auf einem Rundwanderweg informieren Tafeln über die artgerechte Züchtung und Haltung von Rindern sowie deren Verwertung als Nahrungsmittel (Milch, Fleisch, Fett) und für sonstige Zwecke (Leder, Horn, Düngung). Neben den einheimischen Arten finden sich Exoten und die letzte Wildrindart Europas in einem naturnahen Wisentgehege, das bereits Nachzuchterfolge erzielt.
2008 wurde die sogenannte Barockschanze rekonstruiert (Sechseckschanze) mit einem Durchmesser von 60 Metern und einer Höhe von sieben Metern über dem Wallgraben, sowie einem Wachtturm („Chartaque“).
Ein Wald-Glas-Zentrum veranschaulicht anhand originaler und reproduzierter Exponate Herstellungsverfahren von Gebrauchs- und Schmuckgegenständen, die im 14. bis 17. Jahrhundert in Gersbach, aber auch an anderen Orten im Schwarzwald üblich waren.
Der Kunst- und Skulpturenpfad mit mehr als 20 Eisen-Stein-Skulpturen des Künstlers Wolfgang Gerstner eröffnete am 26. Oktober 2008. Einige Skulpturen zeigen Teile der Geschichte des Ortes.
Das Bärenmuseum zu Gersbach ist eine private Sammlung von mehr als 500 Teddybären.
Etwas verborgen liegt der etwa 7 Meter hohe Gersbacher Wasserfall des Gersbaches. Im letzten Laufabschnitt bei Gersbach-Au heißt er Brandbach und erreicht vor allem als Sturzbach die Wehra in der bis zu 400 Meter tiefen Wehraschlucht.
Das ehemals selbständige Dorf bildet mit den sechs dazugehörenden Weilern (Fetzenbach, Gersbach-Au, Lochmühle, Metteln, Neuhaus, und Schlechtbach) auf einer Fläche von 2009 ha Baden-Württembergs größte Gemarkung.
Der Rohrenkopf (1170 m) ist Gersbachs höchste Erhebung. Bei klarem Wetter sind die Schweizer Alpen mit dem „Dreigestirn“ Eiger, Mönch und Jungfrau zu sehen. Viele weitere Aussichtspunkte in der Umgebung, wie beispielsweise die Hohe Möhr (983 m) bei Schlechtbach, ermöglichen die Aussicht in das Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz.
Aus der Geschichte von Gersbach
Gersbach ist vermutlich eine hochmittelalterliche Rodungssiedlung. Zum ersten Mal wird Gerisbac im Jahr 1166 in einer Urkunde von Bischof Otto von Konstanz durch Schenkung einer Kirche von Konrad von Hosskirch an das Kloster St. Blasien erwähnt. Es kam später unter die Herrschaft der Markgrafen von Hachberg. Im 14. Jahrhundert versuchten die Habsburger die Gerichtsherrschaft im Ort zu erlangen, was aber scheiterte. Von 1365 bis 1400 gehörte Gersbach den Rittern von Schönau, fiel dann aber wieder an die Markgrafen zurück.
1258 lebte in Gersbach erstmals nachweislich ein Pfarrer. Nach der Reformation änderten sich die Besitzverhältnisse: Es erfolgte der Verkauf von Gersbach an Baden. Gleichzeitig erhielt Gersbach damit die evangelische Konfession.
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655 bis 1707) ließ Ende des 17. Jahrhunderts ein ausgedehntes Schanzen, Wall- und Sperrgrabensystem zur Verteidigung gegen französische Überfälle bauen. Am 19./20. Mai 1784 fiel ein Drittel des Dorfes einer Brandkatastrophe zum Opfer. Die einstige Förderung von Silber, Schwefelkies (Vitriol) und Eisenerzen ist erstmals 1794 belegt, begann aber wohl wesentlich früher. 1995 fand eine Schüler-Arbeitsgruppe bei der Erforschung von Barockschanzen und aufgelassenen Stollen erstmals Gold. 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Schopfheim.
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