Bräunlingen Waldhausen Ruine Dellingen
Die Burgruine Dellingen ist die Ruine einer Höhenburg auf 775 Höhenmeter beim Ortsteil Waldhausen der Stadt Bräunlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Obwohl sie vermutlich zu den ältesten Burganlagen der Baar zählt, präsentiert sich die Ruine in einem beklagenswerten Zustand. Auch der Zugang wirkt ungepflegt. Das Kleinod birgt einige Geheimnisse. Auch wurde hier ein Schatz gefunden.
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Die kleine Burg wurde – im Unterschied zur lange viel jüngeren Einschätzung – vermutlich im Zeitraum des späten 11. bis frühen 12. Jahrhunderts erbaut. Sie gilt damit als eine der ältesten Burganlagen der Baar. Erbauer der Burg war vermutlich der niedere Ortsadel von Waldhausen oder Dellingen. Ab dem 14. Jahrhundert wird die Anlage als „Burgstall“ bezeichnet. 1483 werden die Grafen von Lupfen als Lehensträger genannt, um 1512 liegt der Besitz in den Händen des Georg Stähelin von Stockburg. 1550 erfolgt der Verkauf an den Fürstenberger Grafen Friedrich II. Ob die Burg in späterer Zeit aufgelassen, also ihrem allmählichen Verfall preisgegeben, oder im Bauernkrieg zerstört wurde, ist ungeklärt.
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Insgesamt birgt die kleine Burg zahlreiche weitere Rätsel. Sie wurde auf einem vorgeschichtlichen Opferplatz, vermutlich aus der Hallstattzeit, westlich von Bräunlingen und in unmittelbarer Nähe zum Ortsteil Waldhausen auf einem unspektakulären Berg errichtet. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf das Tal. Im 19. Jahrhundert wurde sogar ein römischer Münzschatz gefunden, der heute jedoch als verschollen gilt. Überhaupt ist die gesamte Anlage merkwürdig. Auch wurden nur wenige Fragmente gefunden, ebenso sind keinerlei Dachziegel vorhanden. Allerdings könnten die Dächer der Anlage mit Holzschindeln bedeckt gewesen sein. Welchem Zweck die Anlage fernab wichtiger Verbindungsstraßen diente, ist nicht bekannt. Nordwestlich hat sich ein Hof befunden.
Übersichtsplan der Gemarkungen Waldhausen und Dellingen bei Bräunlingen aus dem Jahr 1885.
Von der einstigen Burganlage hat sich nur die Ruine des Wohnturms erhalten. Seine rund 1,8 Meter dicken Mauerreste erheben sich in eine Höhe von vier bis fünf Metern. Sie bilden ein etwa zehn mal zehn Meter großes Mauergeviert mit 42 Quadratmetern Innenfläche. Eine Besonderheit bildet der ebenerdige Turmeingang in der Nordmauer. Normalerweise hatten die Türme einen Hocheingang. Er war über eine Holztreppe erreichbar. Die Wohnräume lagen in den oberen Stockwerken, die meist als Fachwerk auf dem Bauerwerk aufgesetzt waren. Auf der Südseitig wird das Mauerwerk in etwa mittig von einer Scharte durchbrochen. Neben weiteren geringen Mauerresten ist der ehemalige Burggraben mit dem äußeren Wall in nahezu ursprünglichem Zustand erkennbar.
Üblicherweise bestanden derartige Höhenburgen aus einem großen Wohnturm aus Holz oder Stein, oft mit Fachwerkaufsatz. Die Türme dienten als Zuflucht und zur Verteidigung aller Bewohner. Der Burghof war klein; in der Nähe war ein Bauernhof, der der Versorgung diente. Bei Grabungen wurde eine Brandschicht mit verkohlten Tierknochen gefunden. Vermutlich rühren die Brandspuren von der Zerstörung her.
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